Nicht nur im Sommer schmeckt ein kühles Eis erfrischend und lecker. Und wenn dann noch ein selbst hergestelltes Parfait auf den Tisch kommt, ist der Genuss garantiert. Im Gegensatz zum Speiseeis wird das Parfait während des Frierens nicht gerührt, wird aber trotzdem sehr cremig. In manchen Veröffentlichungen ist die Rede vom Parfait als der Edelvariante vom Eis, wahrscheinlich angeregt durch die Übersetzung des französischen Wortes parfait als perfekt, vollkommen. Warum das Parfait in vielen deutschen Rezepten als Halbgefrorenes bezeichnet wird, erschließt sich mir nicht, weil das Produkt nach einigen Stunden im Gefrierschrank vollkommen durchgefroren ist. Hier kommt eine Sammlung meiner Lieblings-Parfaits.

Honig-Rumrosinen-Parfait

Ein Dessert für erwachsene Genießer, weil doch eine ganze Menge Rum darin verarbeitet wird. Dieses Parfait kommt so richtig cremig und sahnig auf der Zunge an und die Rosinen geben dem ganzen einen tollen Abschluss. Die Herstellung zieht sich ein bisschen, weil die Rosinen über Nacht in Rum einweichen müssen. Auch die weitere Verarbeitung geht nicht einfach so auf die Schnelle. Aber die Geduld lohnt sich. Sehr lecker schmeckt dazu ein →Zwetschgenkompott.

Das kommt hinein:
  • 50 g Rosinen
  • 50 – 100 ml Rum
  • 1 EL Honig
  • 1 EL Zucker
  • 4 Eigelb (ganz frisch)
  • 75 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 400 ml Sahne
Die Rosinen vorbereiten:
  • Die Rosinen in ein kleines Schraubglas füllen.
  • Rum dazu gießen bis die Rosinen so eben bedeckt sind.
  • Glas verschließen und über Nacht bei Zimmertemperatur stehen lassen.
Den Sirup herstellen:
  • Rosinen abgießen und den Rum in einen Topf geben.
  • 1 EL Honig und 1 EL Zucker dazu und gut verrühren.
  • Bei mittlerer Hitze köcheln, bis ein leicht dicklicher Sirup entsteht.
  • Dann die Rosinen dazu geben und noch ein wenig weiterkochen, damit der Rum in den Rosinen weitestgehend verdampft.
  • Abkühlen lassen.
Und jetzt das Parfait:
  • Die Eigelbe mit dem Zucker und dem Vanillezucker mit dem Handrührgerät zu einer dicklichen hellgelben Masse aufschlagen.
  • Die abgekühlten Rosinen mit dem Honigsirup dazu geben und mit einem Teigschaber vorsichtig unterrühren.
  • Die Sahne schön steif schlagen.
  • Die geschlagene Sahne ebenfalls mit einem Teigschaber sorgfältig unter die Eiermasse heben.
  • Die Masse in eine rechteckige Form gießen und für einige Stunden (am besten über Nacht) in den Gefrierschrank stellen.
  • Vor dem Servieren die Form kurz in warmes Wasser tauchen und das Parfait auf einen Teller stürzen.
  • Das Parfait in ca. 2 cm dicken Scheiben servieren.
Stracciatella-Parfait

ist ein Dessert, das recht schnell gemacht ist, aber unglaublich lecker schmeckt. Eis und Schokolade lassen mir ja ohnehin das Wasser im Mund zusammenlaufen. Und wenn dann noch eine fruchtige →Himbeersauce dazu kommt, ist der Genuss perfekt.

Wunderbar schmeckt es auch mit einer →Erdbeersauce und frischen Erdbeeren.

Das brauchst du:
  • 4 Eier (ganz frisch)
  • 400 g Schlagsahne (2 Becher)
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 80 g Zucker
  • 1 Tafel Zartbitter-Schokolade

Vanillezucker verwende ich gerne an Stelle von Vanilleschoten, weil er einfach preiswerter ist. Soll es aber besonders fein sein, ist natürlich die Schote immer die erste Wahl. Vanillezucker einfach selbst gemacht (→Tipp)

Vanillinzucker ist die billigste Variante. Allerdings wird hier anstatt der natürlichen Vanille das künstliche Aroma Vanillin benutzt.

So wird es gemacht:
  • Die Schokolade fein hacken.
  • Die Eier trennen. Du brauchst hier nur das Eigelb, das Eiweiß kannst du anderweitig verwenden.
  • Die Eigelbe in einer großen Schüssel mit Zucker und Vanillezucker mit dem elektrischen Handrührgerät zu einer sehr schaumigen Masse aufschlagen.
  • Die Sahne schön steif schlagen und mit einem Teigschaber gleichmäßig unter die Eimasse heben.
  • Die gehackte Schokolade einrühren.
  • Die fertige Masse in eine rechteckige Form füllen und in den Gefrierschrank stellen (am besten bis zum nächsten Tag).
Marmoriertes Himbeerparfait

Hier hast du einen Nachtisch, der zurzeit auf der Liste von Finn und Lotta ganz oben steht. Ein herrlich fruchtiges, sahniges Parfait, das du pur genießen kannst oder mit einem zusätzlichen Klacks Himbeersauce servierst.
Bei Parfait-Rezepten liest man oft, dass die Eier auf einem Wasserbad aufgeschlagen werden sollen. Ich finde das überflüssig, es geht auch ohne Wasserbad sehr gut und die Creme wird wunderbar fluffig.

Himbeerparfait
Du brauchst dazu:
  • 200 g Himbeeren (frisch oder TK-Ware)
  • 1 EL Zucker
  • 4 Eier (ganz frisch)
  • 100 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 400 g Sahne
So wird’s gemacht:
  • Die Himbeeren durch ein feines Sieb streichen. Du erhälst ein feines Himbeermark. Die Schalenreste und Kerne wirfst du weg.
  • Das Himbeermark mit einem EL Zucker gut verrühren.
  • Die Eier trennen. Das Eiweiß z.B. zum Backen verwenden (→Backstube).
  • Die Eigelbe mit Zucker und Vanillezucker mit dem Handrührgerät zu einer hellgelben cremigen Masse aufschlagen.
  • Die Sahne schlagen und mit einem Teigschaber in die Ei-Zucker-Masse einrühren.
  • Jetzt das Himbeerpüree darübergießen und mit wenigen Rührbewegungen in die Masse einrühren.
  • In eine rechteckige Form gießen und ab damit in den Gefrierschrank (mindestens einige Stunden, am besten bis zum nächsten Tag).
  • Vor dem Servieren die Form kurz in warmes Wasser tauchen und auf einen Teller stürzen.
  • Parfait in 1 – 2 cm dicken Scheiben servieren.
Haselnusskrokant-Parfait

Ein Parfait schmeckt eigentlich immer als Dessert und auch zwischendurch, wenn du mal Lust auf etwas Kaltes und Süßes hast. Dieses Haselnusskrokant-Parfait macht zwar ein wenig mehr Arbeit, schmeckt aber unglaublich lecker und ist bei jedem Menü ein echtes Highlight. Das Erlebnis von gleichzeitigem Knuspern und Schmelzen ist einfach himmlisch.

Haselnussparfait
Das kommt hinein:
  • 4 Eier (ganz frisch)
  • 100 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 400 g Schlagsahne
  • eine Handvoll Haselnüsse (→Tipp)
  • 4 EL Zucker

Das Parfait schmeckt ganz einfach pur oder mit →Himbeersauce. Du kannst es auch mit anderen Desserts kombinieren. Auf dem Foto habe ich ein Dessert aus Haselnussparfait und Orangenmousse mit einem Streifen Himbeersauce serviert.

Zuerst machst du den Haselnusskrokant (in ihm steckt die meiste Arbeit):

  • Haselnüsse knacken und schälen.
  • In einem Topf ohne Fett bei starker Hitze unter ständigem Schütteln oder Rühren rösten. Vorsicht, nicht zu dunkel werden lassen.
  • Die gerösteten Nüsse mit den Händen abreiben, damit die Innenhaut der Nüsse weitestgehend abfällt.
  • Die Nüsse fein hacken. Du brauchst ca. 3 EL gehackte Nüsse.
  • In einem Topf die 4 EL Zucker zu einem hellbraunen Karamell schmelzen lassen. Vorsicht, der Zucker darf nicht braun und dunkel werden, er wird dann sehr schnell bitter.
  • Die gehackten Nüsse dazugeben und gut mit der Zuckermasse vermengen.
  • Das Ganze auf ein Pergamentpapier gießen und glattstreichen.
  • Nach dem Abkühlen den Krokant vom Pergament lösen (→Tipp) und fein hacken.

Und jetzt du das Parfait:

  • Die Eier trennen. Das Eiweiß wird nicht gebraucht und für andere Zwecke aufgehoben.
  • Die Eigelbe in einer großen Schüssel mit Zucker und Vanillezucker mit dem elektrischen Rührgerät zu einer schaumigen, fast weißen Masse aufschlagen.
  • Die schön steif geschlagene Sahne mit einem Teigschaber unterrühren.
  • Zum Schluss den gehackten Krokant gleichmäßig einrühren.
  • Die fertige Masse in eine rechteckicke Form füllen und ab in den Gefrierschrank, am besten bis zum nächsten Tag.
Sanddorn-Eierlikör-Parfait

Dieses Dessert habe ich von unserem letzten Amrum-Urlaub mitgebracht. Der vitaminreiche Sanddorn wächst ja reichlich an unseren Nord- und Ostseeküsten und lässt sich auf vielfältige Weise verarbeiten, zum Beispiel zu einem leckeren Parfait. Früchte und Fruchtkompott eignen sich gut als Begleiter dieser Leckerei, echt nordisch wird das Parfait mit roter Grütze serviert. Es schmeckt aber auch hervorragend mit in Butter gebratenen Apfelringen, dazu ein Klecks Schlagsahne und ein Schuss Eierlikör – einfach himmlisch.
Das Sanddornmark brauchst du nicht selbst herzustellen, du erhältst es sicher im Reformhaus, vielleicht auch im gut sortierten Lebensmittelmarkt.

Das kommt hinein:
  • 4 Eier, ganz frisch
  • 90 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 80 ml Sanddornmark
  • 100 ml Eierlikör
  • 400 ml Sahne
Die Zubereitung:
  • Die Eier trennen. Du brauchst für das Parfait nur das Eigelb, das Eiweiß für andere Zwecke aufheben.
  • Die Eigelbe mit Zucker und Vanillezucker mit dem Handrührgerät zu einer hellgelben cremigen Masse aufschlagen.
  • Eierlikör und Sanddornmark unterrühren.
  • Die Sahne schlagen und mit einem Teigschaber in die Eiermasse einrühren.
  • In eine rechteckige Form gießen und für einige Stunden, am besten bis zum nächsten Tag in den Gefrierschrank stellen.
  • Vor dem Servieren die Form kurz in warmes Wasser tauchen und auf einen Teller stürzen.
  • Parfait in 1 – 2 cm dicken Scheiben servieren.
Walnuss-Honig-Parfait

Dieses Parfait ist ein unglaublich leckeres Erlebnis für Schleckermäuler. Die Kombination von Knuspern und Schmelzen ist ein echter Genuss. Es ist ein wenig aufwändiger in der Herstellung, besonders der Krokant aus Walnüssen, Zucker und Honig braucht sehr viel Sorgfalt. Aber die ganze Mühe wird mit einem tollen Geschmack belohnt. Serviert wird das Parfait auf einer kräftigen →Schokoladensauce.

Das brauchst du dazu:
  • 10-12 Walnüsse (aber bitte aus der Region) →Tipp
  • 1 EL Zucker
  • 1 EL Honig (vom Imker) →Tipp
  • 4 Eier (ganz frisch)
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 100 g Zucker
  • 2 Becher Schlagsahne (400 g)

Mit diesen Mengen erhälst du 8 – 10 Portionen. Die Mengenangaben lassen sich aber leicht halbieren, wenn du weniger brauchst. Andererseits hält sich das Parfait einige Wochen im Gefrierschrank.

Eiweiß das übrigbleibt, kannst du zu Baiser (auch Meringue) oder Amarettini verarbeiten. Die Rezepte findest du in meiner →Backstube.

Zuerst stellst du den Walnuss-Krokant her:
  • Die Walnüsse aus der Schale pulen, dann mit einem Messer nicht zu fein hacken.
  • In einem Topf Zucker und Honig schmelzen, die Walnüsse hinzugeben und bei starker Hitze unter daurendem Umrühren rösten. Vorsicht, dass nichts verbrennt.
  • Wenn leckere Röstaromen aufsteigen und die Masse sich leicht bräunlich verfärbt, vom Herd nehmen und die Masse auf Butterbrotpapier schütten.
  • Nach dem Abkühlen vom Papier abnehmen (→Tipp) und in feine Stückchen zerhacken.
Und jetzt das Parfait:
  • Die Eier trennen. Das Eiweiß wird nicht gebraucht und für andere Zwecke aufgehoben.
  • Die Eigelbe in einer großen Schüssel mit Zucker und Vanillezucker mit dem elektrischen Rührgerät zu einer schaumigen, fast weißen Masse aufschlagen.
  • Die schön steif geschlagene Sahne mit einem Teigschaber unterrühren.
  • Zum Schluss den gehackten Krokant gleichmäßig einrühren.
  • Die fertige Masse in eine rechteckicke Form füllen und ab in den Gefrierschrank, am besten bis zum nächsten Tag.

Vor dem Servieren taucht man die Form kurz in heißes Wasser, dann lässt sich das Parfait ganz leicht auf eine Platte stürzen.

Auf den Teller kommt zuerst ein Spiegel aus →Schokoladensauce. Darauf legt man eine Scheibe (ca. 2 cm dick) des Parfaits. Den Tellerrand vorsichtig mit Kakao bestäuben.