Gemüse aus dem eigenen Garten
lässt sich auch mit wenig Platz verwirklichen. Am besten für den Anbau geeignet sind Hochbeete, die du leicht selbst zusammenbauen kannst. In meinen drei Hochbeeten, von denen eines mit einem Acrylglasdach als Frühbeet benutzt wird, ziehe ich auf insgesamt rund 5 m² Fläche Tomaten, Zucchini, Kohlrabi, Gurken, Salate und Radieschen. Es kommt nur auf die sinnvolle und der Jahreszeit angepasste Nutzung der Fläche an. Im März setze ich die ersten Salate und Kohlrabi ins Frühbeet, im September kommen für den Winter Endivien- und Feldsalat nach den Fruchtgemüsen an die Reihe. So kann ich das ganze Jahr über ernten und genießen. Und alles ohne Kunstdünger und Spritzmittel – biologischer gehts kaum. Als Dünger kommen nur Kompost (ein Komposthaufen gehört einfach in den Garten), organische Dünger und Gesteinsmehl in Frage.
Mein Gartenkalender
Auf jeden Fall werden als allererste Maßnahme des Jahres die Hochbeete Ende Februar für die neue Saison vorbereitet. Ein kompletter Neuaufbau eines Hochbeetes ist nur alle paar Jahre angebracht. Normalerweise werden vor Beginn der Vegetationszeit die Reste der Vorsaison beseitigt, neuer Kompost wird eingebracht und sorgfältig untergearbeitet. Dann werden organischer Dünger und Urgesteinsmehl zur Bodenverbesserung darübergestreut und leicht eingearbeitet. Nach ca. 2 Wochen Ruhezeit kann es dann losgehen.
Blattsalate
Lollo bionda und Lollo rossa sind Salatsorten, die richtig schön knackig schmecken. Du kannst sie blattweise ernten, weil es sich eigentlich um Pflücksalate handelt. Ich schneide allerdings meistens die ganze Pflanze zur Ernte ab, dann haben die anderen wieder mehr Platz und können sich besser weiter entwickeln.
Kohlrabi
Ein gesundes, vitaminreiches Gemüse, das sich problemlos im Hochbeet anbauen lässt. Kohlrabi vertragen sich gut mit Salaten, Tomaten, Bohnen und vielen anderen Pflanzen. Somit sind sie ideal für Anbau auf kleiner Fläche.
Zuckerschoten
Die zarten süßen Erbsen, die mit der ganzen Schote gegessen werden. Die Samenkörner, die eigentlichen Erbsen, lässt man nicht ausreifen, sondern erntet die zarten Schoten, wenn sich kleine Verdickungen im Inneren bilden.
Mit der Aussaat kannst du schon ab Mitte bis Ende März loslegen. In Reihen von 4 – 5 cm Tiefe legst du im Abstand von ca. 30 cm jeweils 3 – 4 Körner aus und bedeckst sie mit Erde. Um die Saat vor Vögeln zu schützen, solltest du ein Netz darüber spannen. Wenn die Pflanzen ca. 10 cm hoch sind, musst du ein Rankgitter aufstellen, weil die Zuckererbsen leicht einen Meter hoch hinaus wollen. Ab Mitte Juni sind die leckeren Schoten erntereif und können täglich geerntet werden.
Buschbohnen
Weil sie nicht hoch wachsen wie ihre Verwandten, die Stangenbohnen, lassen sie sich problemlos im Hochbeet ziehen. Sie liefern schon ziemlich früh im Sommer eine reichliche Ernte. Die Hülsen werden geerntet, wenn sie noch keine deutlichen Verdickungen aufweisen. Die Früchte sind sehr zart und wohlschmeckend, müssen aber unbedingt gekocht werden, damit das Phasin, eine giftige Einweßverbindung, zerstört wird.
Ab Mitte Mai kannst du die Bohnen im Freiland auslegen. Dazu werden 3-5 Bohnenkerne in kleine Mulden im Abstand von ca. 30-40 cm gelegt und 2 cm hoch mit Erde bedeckt. Nicht tiefer, die Bohnen wollen „die Glocken läuten hören“. Auf jeden Fall lieben Bohnen Wärme und regelmäßiges Gießen. Sie brauchen keinen zusätzlichen Dünger, weil sie Stickstoffsammler sind.
Ab Juli können Buschbohnen laufend geerntet werden Sie eignen sich auch hervorragend zum Einfrieren.
Im Juni säe ich noch einmal Bohnen nach, dann habe ich im Spätsommer eine weitere Ernte.
Tomaten
Es gibt keine besseren Tomaten als die aus dem eigenen Garten. Wenn du die richtigen Sorten nimmst (man schätzt, dass es mittlerweile über 7000 verschiedene Sorten gibt, fast 4000 sind im Sortenregister verzeichnet) gedeihen sie wunderbar ohne weiteren Schutz im Freiland. Wichtig ist das regelmäßige Ausgeizen der Pflanzen auf den Haupttrieb (nur wenige Sorten wie das Sibirische Birnchen können mehrtriebig gezogen werden) und das Anbinden der Pflanzen an Stäbe oder Drähte.
Ende März kommen die Tomatensamen in die Vorzuchtkästen. Zur Stärkung habe ich sie vorher über Nacht in Kamillentee vorquellen lassen.
Nach ca. 3 Wochen kommen die jungen Tomatenpflanzen in Töpfe. Sie lieben Licht und Wärme und regelmäßiges Gießen.


Nach weiteren 3 bis 4 Wochen im Topf sind die Tomatenpflanzen Anfang Mai soweit. Jetzt nur noch die Eisheiligen abwarten und dann ab ins Hochbeet.



Schon ab Juli laden die Cocktailtomaten immer wieder zum Naschen ein, weil sie so herrlich süß und fruchtig schmecken. Meine Lieblingssorte ist das Sibirische Birnchen.
Gurken und Zucchini
Diese beiden fehlen in keinem Jahr in meinem Gemüsegarten. Beide Früchte sind kalorienarm, vitaminreich und gesund und lassen sich auf vielfältige Weise verarbeiten. Die Gurken sind sehr rankfreudig und brauchen dazu ein robustes Rankgitter als Unterstützung. Für Zucchini solltest du einen recht großen Platz freihalten, damit sie sich gut und kräftig entwickeln. Allerdings sind beide Gemüse sogenannte Starkzehrer. In Mischkultur vertragen sie sich nicht mit sehr vielen Nachbarn.
In der vorletzten Aprilwoche lege ich die Samen von Gurken und Zucchini in Vorzuchttöpfe. Nach gut 3 Wochen sind sie soweit, dass sie ausgepflanzt werden können. Aber nicht vor den Eisheiligen !




Ab der zweiten Augusthälfte sind die Zucchini- und Gurkenpflanzen ziemlich am Ende ihrer Leistungsfähigkeit. Sie können nach und nach entfernt werden und wandern auf den Kompost. Die Beete werden mit frischem Kompost und organischem Dünger für weitere Kulturen vorbereitet.
Feldsalat
Ein wirkliches Wintergemüse, das sogar ordentlichen Frost problemlos übersteht und als Nachkultur überhaupt keine Ansprüche stellt. Und gerade in der kalten Jahreszeit eine echte Vitaminbombe. Feldsalat schmeckt solo, lässt sich aber auch wunderbar mit anderen Salaten kombinieren.
Anfang September ziehe ich den Feldsalat in kleinen Töpfen vor und pflanze ihn nach ca. 4 Wochen ins Hochbeet überall an freigewordene Stellen. Ich nehme aber nur die kleinblättrigen Sorten wie Dunkelgrüner Vollherziger oder Verte de Cambrai.
Ab Anfang November bis ins Frühjahr hinein sind die kleinen Feldsalat-Rosetten dann erntereif. Wenn sie in der Frühlingswärme ein starkes Wachstum beginnen, ist die Ernte beendet.
Kräuter aus dem Garten
Kein Garten ohne Kräuter. Die kannst du überall dazwischen pflanzen, wenn du nicht unbedingt eine Kräuterschnecke anlegen willst. Auf jeden Fall hast du so immer ein paar der vielseitigsten Kräuter zur Hand: Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Oregano, Majoran, Basilikum und manch anderes gesundes und würziges Gewächs.
Thymian
Eins meiner Lieblingskräuter ist der Thymian. Er ist vielseitig verwendbar und trägt vor allem bei Wildgerichten zum Geschmack bei. Aber auch andere Fleischgerichte erhalten mit Thymian die besondere Würze. Du kannst ihn getrocknet oder frisch verwenden. Der Thymian ist ein wildwachsendes, sehr aromatisches Kraut mit leuchtend violetten Blüten und besonders in den Bergen häufig anzutreffen. Du kannst ihn aber auch in Gärtnereien als Topfpflanze kaufen und in Beet oder Kübel kultivieren.




Besonders würzig ist der Thymian aus dem Alpenland, auch Quendel genannt. Du kannst die Zweige (ohne Blüte) pflücken und trocknen.
Ich habe mir mal ein Thymian-Pflänzchen aus den Bergen mitgebracht. Es wächst jetzt schon ein paar Jahre im Topf (gelegentlich umtopfen) und überwintert auch problemlos.
Rosmarin
ist ein nadeliges Gewächs und bereichert vor allem Fleischgerichte. In einem Topf auf Terrasse oder Balkon hat man ihn immer griff- und schnittbereit. Er ist winterhart.

Töpfe mit verschiedenen Kräutern sehen in Kombination mit Blumen auf Balkon und Terrasse auch noch sehr schön aus.


Schnittlauch
ist ein unbedingtes Muss in jeder Kräuterecke, macht sich aber auch nicht schlecht im Blumenbeet oder im Topf. Er kommt jedes Jahr wieder, sprießt schon Anfang März aus dem Boden und kann das ganze Jahr über gepflückt werden. Als frische Zutat in Salaten, Gemüsen, Cremes oder auch nur als Garnitur auf dem Teller ist er vielseitig verwendbar.

Petersilie
gehört in jede Küche und in jeden Garten. Sie lässt sich prima in Töpfen ziehen. So kann man das ganze Jahr über (sogar im Winter, wenn es nicht zu kalt wird) frische Petersilie pflücken.

Zitronenverbene
Die Zitronenverbene ist ein strauchartiges Gewächs, das ursprünglich aus Südamerika stammt und nur bedingt winterhart ist. Deshalb pflanze ich sie in einen passenden Topf, den ich im Winter nach drinnen hole. Das Kraut mit seinem starken Zitronenaroma eignet sich hervorragend zur Aromatisierung von Wasser – im Sommer eisgekühlt ein Genuss – und macht sich auch gut in anderen Erfrischungsgetränken und Cocktails.

Bärlauch
Schon Anfang März kommen die ersten zarten Blättchen des Bärlauch aus der Erde. Er riecht und schmeckt nach Knoblauch, allerdings viel dezenter, und er hat nicht die unangenehme Eigenschaft der Geruchsbelästigung. Bärlauch eignet sich als Würzkraut für Salate und Gemüse, kann aber auch zu einer leckeren Suppe verarbeitet werden.

Basilikum
Gerade im Sommer bringt das Aroma von Basilikum einen Hauch Süden in deine Küche. Klassiker: Tomaten-Mozarella-Basilikum. Aber auch im Salat machen sich ein paar Blättchen ausnehmend gut. Im Topf gezogen, hält Basilikum den ganzen Sommer über.

Ab Mitte März beginne ich mit der Aussaat in kleine Töpfe und alle 4 bis 6 Wochen wird neu gesät. So habe ich immer frisches Basilikum im meiner Küche.
Dill
ist ein fast unentbehrliches Gewürz für Gurkensalate und Fischgerichte. Ich säe Dill ab Mitte März in kleine Töpfe und ab Ende April kommen die kleinen Pflänzchen in einen großen Topf. Auch Dill wird ab und zu nachgesät.

Wildkräuter in der Küche
Besonders im Frühling kannst du deine Salate und Gemüse mit Wildkräutern optisch und geschmacklich anreichern. Vieles von dem Grünzeug, das man einfach als Unkraut bezeichnet, ist nicht nur essbar, sondern sogar sehr delikat. An erster Stelle sind Salate mit Wildkräutern eine tolle Bereicherung der Küche. Ich benutze dazu gerne Spring-Schaumkraut, Vogelmiere, wilde Wicke, Gundermann, Taubnessel, Giersch und manch anders Kraut, das in unserem Garten wächst.
Ich stelle dir hier mal ein paar der Kräuter vor, die du im Garten, Wald und Feld finden kannst.
Spring-Schaumkraut
Schon im Februar kommen die kleinen Blattrosetten des Spring-Schaumkrauts (Cardamine impatiens) überall im Garten und an Wegen aus dem Boden. Das auch als Wiesenkresse bezeichnete Kraut hat einen leicht scharfen, an Kresse deutlich erinnernden Geschmack und lässt sich gut in Salaten einsetzen. Man kann die ganze Rosette oder einzelne Blätter verwenden. Wenn die Blütenstängel zu groß sind, wird die ganze Pflanze aber zäh.




Und keine Sorge: Es gibt verschiedene Cardamine-Arten, die aber alle essbar sind.
Wenn das Wetter mitspielt, kommt das Schaumkraut auch im Herbst noch einmal und bringt wieder etwas Abwechslung in den Salat.
Oregano
auch wilder Majoran oder Dost genannt, hat sich irgendwann mal im Garten angesiedelt. Er bildet im Frühling grüne Kissen aus zarten Trieben, die jeden Salat geschmacklich anreichern. Auch über Gemüse gestreut macht er sich prima.

Vogelmiere
Warum dieses weit verbreitete Kraut mit seinen kleinen weißen Blüten auch „Hühnerdarm genannt wird, merkst du, wenn du den Stängel abreißt. Dabei bricht zuerst die äußere Haut und innen verläuft ein elastischer „Darm“. Die Vogelmiere schmeckt sehr mild und nussig, der Geschmack erinnert ein wenig an Erbsen oder Mais. Das ganze Kraut ist im Salat ein Genuss.
































